GC die zweite

Anfang Februar und schon die erste Tour mit Moppeds. Gut es sind nicht die eigenen. Für einen Trip nach Gran Canaria wäre dann auch die Logistik nicht ganz billig.

Vor Ort gibt es reichlich Motorradvermietungen. Wir haben uns im Vorfeld für picypoc entschieden. Silke kann eine XSR900 fahren und da ich keine bessere Alternative gefunden habe, miete ich mir eine NCx750. An das Motorrad habe ich keine großen Erwartungen, es muss mich nur um die Insel bringen. Schnell wird es ja aufgrund der Straßen eh nicht – im Grunde würde da auch ein großer Roller reichen.

Die Jungs von picypoc sind entspannt und auch das Material macht einen guten Eindruck. Ich werde auch gleich gebeten, den peinlichen, jeweils eine Hand-breit großen Werbestreifen zu entfernen, den die letzten beiden Kunden nach 600km auf dem neuen Reifen hinterlassen haben.

Die NC ist echt kein Leistungswunder. Die Gabel ist nicht sportlich und die Bremse – mit einer Scheibe vorne – sagt: besorg Dir Fingerhanteln, oder Bremse nicht auf den letzten Drücker. Ich entscheide mich spontan für letzteres.

Die Straßen auf Gran Canaria sind einfach genial. Wir sind die ja schon einmal vor 6 Jahren gefahren, aber in unserem Alter vergisst man sowas gerne wieder. Von ein paar kleinen Feldwegen einmal abgesehen ist der Straßenbelag fast aller Strecken gut bis hervorragend. Anfang Februar sollte man allerdings beachten, dass es an den Küsten angenehme 20 Grad hat, in den Bergen wird es durchaus frisch. Gute Kleidung ist also dringend notwendig, wenn man über den Hügel in der Mitte fahren möchte, der ja auch seine 1.900 Meter mit sich bringt.

Eine besondere Herausforderung stellen zu dieser Jahreszeit?!? auch die Radfahrer dar, die sich die Berge hochstrampeln. In Kombination mit den Autofahrern und Reisebussen kann das schon mal zur Hölle auf Erden werden – aber mit dem Mopped geht das dann doch irgendwie. Wer Radfahrer vermeiden möchte, sollte dann besser eine Unterkunft im Norden der Insel suchen. Da ist die Dichte an störenden Elementen auf den Straßen nicht ganz so hoch.
Allen Autofahrern mit Hut und einem ausgeprägten Hang zum Sightseeing möchte ich empfehlen: FAHRT MIT DEM BUS IN DIE BERGE! Da sitzt Ihr höher, Ihr seht mehr und kommt dann auch schneller um die Kurven!

Bei der Routenplanung würde ich empfehlen, nicht mehr als 220km in Angriff zu nehmen. Das wird ohnehin immer mehr und Aufgrund der Straßenführung ist man oft so langsam unterwegs, dass es dann auch für den Tag reicht.

Die NC hat den Job dann ausgezeichnet gemacht – es ist ein solides, handliches Motorrad, was für diese Straßen mehr als taugt. Mit einem vorderen „Kofferraum“ – wo normalerweise der Tank sitzt, ist Handgepäck schell und sicher verstaut. Und der Spritverbrauch von 3,7 Litern, bei einer nicht immer schonenden Fahrweise sucht seinesgleichen!

Für uns stehen am Ende der 5 Fahrtage ca. 1.200km auf dem Tacho. Und wir haben so gut wie jede Strasse befahren. Für eine Woche intensive Motorraddosis im Februar reicht es um die ersten Entzugserscheinungen zu bekämpfen. Fahrerisch ist die Insel anspruchsvoll und landschaftlich immer höchst beeindruckend. Gran Canaria ist für mich – wieder einmal – eine echte Empfehlung!

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